survey 3

israel, survey, 1979/80

26.11.1979 zwischen negev und sinai

israel, survey, 1979/80

26.11.1979 im negev

26.11.1979. meine erste fahrt. seit dem frühen morgen sind wir unterwegs: motie, eli und ich. von mizpe aus gehts erst nach norden, dann weiter westlich und wieder nach süden durch diese faszinierende bergwelt. in einem militärlager holen wir uns die erlaubnis zur befahrung des sperrgebiets, dann geht es weiter auf steiler piste (ehem.grenzweg zu ägypten). eli und motie sitzen vorn, ich hinten. im schritttempo holpern wir steil bergauf. plötzlich, gegen mittag, rutscht der wagen hinten weg.
dann geht alles ganz schnell. zweimal überschlagen wir uns, dann bleibt der

schwere wagen ca 10m unterhalb der piste auf der seite liegen. eli und motie sind unverletzt, ich blute stark an der rechten hand und links am kopf. vorsichtig klettern wir aus dem wagen. motie holt gleich verbandszeug, und wäscht mir das viele blut ab, während eli benzin- und wasserkanister aus dem wagen holt. motie verbindet die tiefe schnittwunde an der hand und am linken ohr. eli hat meine brille gefunden - und zwischen den steinen finde ich auch meine kameras und objektive - alles unversehrt!.

israel, survey, 1979/80

26.11.1979 im negev

israel, survey, 1979/80

26.11.1979 im negev

während eli vergeblich versucht, funkkontakt zur zentrale und zum militär zu bekommen, kocht motie tee. das funkgerät ist defekt. beim tee studieren wir die karte - standortbestimmung. und eli fragt, ob ich mit den wunden 12 km laufen kann. ja, wird schon gehen. nur mit dem nötigsten bepackt, machen wir uns auf dem weg.

erst ein stück zurück auf der piste, die wir gekommen sind, dann querfeldein über eine weite ebene, mit schwarzem flintstein bedeckt. bei jedem schritt klirrt es gläsern. weiter durch ein wadi, in einiger entfernung  ein paar beduinen mit kamelen, ziegen- und schafherden.

 

israel, survey, 1979/80

26.11.1979. nach dem unfall. fußmarsch über “steine, die wie glas klingen”...

26.11.1979 im negev

26.11.1979 im negev

nach 3 stunden flotten schritts kommen wir auf eine asphalt- straße. wenig später kommt uns ein militärjeep entgegen, und bringt uns zum nächsten camp. ein sanitäter verarztet mich notdürftig, dann werd ich mit einem ambulanz- wagen in ein anderes lager gebracht, wo sich ein dr. walfisch (so heißt er wirklich) mit zwei netten krankenschwestern um mich bemüht. nach viel umstand und 2 spritzen wird der schnitt im ohr mit 4 stichen genäht. dann gehts zurück ins andere lager, wo uns am späten abend freunde aus beer sheva abholen. nach einer guten stunde fahrt kommen wir dort nachts ziemlich k.o. an.

die nächsten tage bleib ich in beer sheva, von den freunden dort gut versorgt. vier tage später empfängt mich  im israel - museum, jerusalem, dr. rudolph cohen, leiter des survey, mit den worten “you’re still alive - congratulations !” - und fragt, ob ich weitermachen will beim survey...

drei tage später bin ich wieder in mizpe ramon.
es geht weiter - mit dem survey und allem!

nach der operation gab mir dr. walfisch noch diesen zettel für die nachsorgung:

nach der operation: "begleitschreiben" von dr. walfisch